Der Heimatverein Weiperath e.V. hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, alte Traditionen des Dorfes zu erhalten bzw. wieder zu beleben. So entstand auch die Idee, das Keltern in Weiperath wieder möglich zu machen.
Nachdem die Feuerwehr ins neue Gebäude umgezogen war, stand das alte Feuerwehrhaus leer. Es war der ideale Ort für die Kelterstation, denn das Feuerwehrhaus stand im Dorfmittelpunkt, direkt am Nachbau des "Eisenhammers".
Im Jahr 2008 konnte dann ein Apfelkelter erworben werden. Bei seiner Vorstellung am Erntedankfest am Bürgersaal 2008 und auch in der Museumsnacht 2010 wurde der Kelter bestaunt. Das Kelterteam konnte bei seinen Vorführungen die Besucher überzeugen, was dazu führte, dass mitllerweile viele Personen ihre Äpfel beim Heimatverein Weiperath pressen lassen. Mit der Gemeinde Morbach als Eigentümer des "Alten Feuerwehrhauses" konnte ein Mietvertrag abgeschlossen werden, womit auch eine neue Heimat für die Kelteranlage gefunden worden war. Nun wurde im Vorstand des Heimatvereins über eine sinnvolle Nutzung beraten. Der Ortsmittelpunkt sollte weiter belebt werden. Neben dem einmal im Jahr stattfindenden Hammerfest sollte auch die Kelteranlage touristisch genutzt werden. Möglich wäre beispielsweise ein "Kelterwochenende" für Urlaubsgäste, angeboten durch das Verkehrsbüro der Gemeinde Morbach, oder Keltererlebnisse (z. B. für Schulen und Kindergärten) beim Heimatverein Weiperath.
Diese Überlegungen führten dazu, dass man beschloss, eine Toilettenanlage am Kelterhaus anzubauen. Nur so war eine Nutzung möglich, bedenkt man, dass ein frisch gepresster Apfelsaft "böse" Folgen haben kann. Nachdem das Bauvorhaben der Gemeinde Morbach vorgestellt wurde, stimmte diese dem Anbau zu. Der Bau der Toilettenanlage konnte geplant werden. Da es zu dieser Maßnahme keinen Zuschuss gab, musste der Heimatverein Weiperath die Bauarbeiten selbst finanzieren. Für jeden war klar, dass es nur mit viel Eigenleistungen zu bewältigen ist.
Nachdem von unserem Architekten Peter Schmitt ein funktionierender Plan erstellt worden war, wurde im Jahr 2010 mit den Baumaßnahmen begonnen, was dazu führte, dass unsere "baubewährten Rentner" wieder regelmäßig Arbeit hatten. Die Eigenleistungen konnten zügig ausgeführt werden, so dass diese Maßnahmen bereits 2010 abgeschlossen werden konnten. Nachdem die restlichen Maßnahmen nun auch erledigt sind, kann das neue Gebäude und die Kelteranlage am 16. Okt.. 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Heimatverein hat in diese Maßnahme ca. 19.000 Euro investiert.
Nun kann man nur hoffen, dass der Dorfmittelpunkt durch diese Investition mit dem nötigen Leben erfüllt wird. Diese Maßnahme war jedoch nur möglich, weil sich wieder einmal Personen bereit erklärt haben, die Bauarbeiten des Heimatvereins und auch die des Dorfes zu unterstützen. Deshalb noch einmal der Dank an alle freiwilligen Helfer, die sich die Zeit für diese Unterstützung genommen haben.
Text: Herbert Schuh