Das Motto des Holzmuseums lautet: "Sich auf den Holzweg begeben", denn Holz stellt in der Kulturgeschichte des Menschen einer der wichtigsten Rohstoffe dar: es wird zum Bauen und Heizen benötigt, zum Herstellen von Werkzeugen und Waffen, als Material für Kunstwerke und als Grundlage zur Papierherstellung.
Holz hat für viele Regionen eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Die Verarbeitung des Baumes zu Holz (Holzernte, Transport und Verarbeitung) waren im Laufe der Geschichte veränderten Methoden unterworfen. Viele Menschen übten früher, und üben auch heute noch, einen Beruf aus, der sich mit Holz befasst: Holzfäller, Schreiner, Besenbinder, Korbmacher oder der Wagner, der Wagenräder gebaut hat.
An vielen Ausstellungsstücken wird die schwere körperliche Mühe deutlich, mit der die meisten Arbeiten früher verbunden waren. Im Museum wird Holz als ein Stoff dargestellt, der mit allen Sinnen erfahrbar ist: man kann es sehen, anfassen, hören und riechen. Schon beim Betreten des Hauses wird deutlich: Holz ist schön, Holz prägt, Holz schafft Stimmung.
Auf einem Holzrelief ist zu lesen: "Holz ist nur ein einsilbiges Wort, doch dahinter verbirgt sich eine Welt voller Schönheit und Wunder." (Theodor Heuss, 1.Präsident der Bundesrepublik Deutschland).
Das Bauernhaus wurde in den ursprünglichen Zustand (Wohnbereich, Stall und Scheune) versetzt. Zwischen den zwei riesigen Baumhälften einer 137 Jahre alten Fichte, dem Brotbaum des Hunsrückers (1), hindurch gelangt man in die ehemaligen Scheune, und durch eine Türöffnung in den Stall. Von hier erreicht man den Flur des Wohnbereichs, der seine ursprüngliche Dreiteilung in gute Stube, offene Küche und Kammer zurück erhielt. Über die alte Treppe kommt man durch einen früheren Schlafraum in die Tenne, die als Mehrzweckraum des Museums mit wechselnden Sonderausstellungen genutzt wird. Über eine Brücke und wieder zwischen den beiden Baumhälften hindurch gelangt man zurück ins Treppenhaus.
Bei der Sanierung der Gebäude wurde Wert darauf gelegt, Bausünden der 60er und 70er Jahren zu beseitigen und den Ursprungszustand der Gebäude, abgestimmt auf die neue Nutzung, möglichst wieder herzustellen. Der neue Anbau wurde bewusst mit modernen Materialien von der Altbausubstanz abgesetzt. Nur die alte restaurierte Nebeneingangstür schlägt den Bogen zu den historischen Gebäuden.
Die Sanierung der Gebäude wurde durch Eigenleistungen von Mitgliedern des Hunsrückvereins, Ortsgruppe Morbach, und überwiegend von Weiperather Frauen und Männern erbracht. Verschiedene Firmen haben sich durch Sachspenden beteiligt.
Der Brotbaum des Hunsrückers
Durch ihn betritt und verlässt der Besucher die Ausstellung. Erst vor rund 150 Jahren brachten preußische Förster die Fichte in den Hunsrück, um die ausgeplünderten Wälder wieder aufzufüllen. Er hat für Waldbesitzer, die Holzindustrie und die Hunsrücker Bevölkerung als Rohstofflieferant große Bedeutung gewonnen.
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