Aus der Chronik

1098
Erste namentliche Nennung eines Hofes zu "Weipperaide".

1228
Erste schriftliche Nennung einer Kirche in "Walholtz".

1500
Weiperath hat mindestens seit dem 15. Jahrhundert eine eigene Kapelle.

1624
Laut einer Steuerliste wohnten hier 13 Familien in 12 Häusern, also etwa 65 Personen.

1722
Schriftliches Protokoll: Ernennung eines Verwalters (Maier) durch den Lehensherren.

1750
Bau einer neuen Kirche und Abriss der alten Kapelle.

1771
Das Lexe-Kreuz wird von Alexander Heen als Dank für die Errettung aus einer Notlage errichtet.

1773
Errichtung eines Eisenhammerwerkes an der dhron durch Wilhelm Dietz.

1794
Eigenes Gemeindeland nach Enteignung der Landesherren durch die Franzosen.

1829
Erste amtliche Flurkarte. Weiperath gehörte zur Bürgermeisterei Merscheid.

1844
Das erste Schulgebäude, die katholische Elementarschule, wird erbaut.

1855
Errichtung des "Backes"-Kapellchens durch die Familie Stein als Dank für Heilung.

1871
Anlegung eines Kaiserkartens zu Ehren Kaiser Wilhelms und der Reichsgründung.

1881
Erste Wasserleitung: Quellen --> Bleirohre --> Sandsteintröge im Dorf.

1906
Bau einer Hochdruck-Wasserleitung mit Hausanschlüssen.

1909
Erstes Telefon im Haus des Vorstehers Johann Joseph Brauns.

1913
Gründung des Christlichen Müttervereins - Vorläufer der Katholischen Frauengemeinschaft.

1920
Anschluss an das Stromnetz des Kreises Bernkastel.

1923
Gründung einer freiwilligen Feuerwehr. Brandmeister: Johann Zender.

1923
Gründung einer Feuerwehr-Musikkapellen mit neun Blasinstrumenten - Leiter: Lehrer Britz

1925
Bau eines Spritzenhauses und Anschaffung einer Feuerspritze.

1948
Bau einer Dorfmühle durch die "Mühlengenossenschaft e. GmbH".

1949
Gründung eines Sportvereins in Weiperath. Vorsitzender: Alois Schommer.

1951
Zusammenschluss des SV Gutenthal und des SV Weiperath zum SSV Dhrontal.

1955
Kanalisation des Dorfes

1956
Bau der Dorfstraße

1957
Landeszusammenlegung - Startschuss vom alten zum modernen Dorf.

1959
Einweihung der neu erbauten zweiklassigen Volksschule am Ortsrand.

1960
Anlage eines neuen Friedhofs. Bisheriger Friedhof in Walholz.

1965
Gründung des Musikvereins Weiperath - Vorsitzender: Paul Steffen - Dirigent: Alfons Schmitz

1965
Feierliche Einweihung der neu erbauten Filialkirche am Ortsrand.

1976
Einweihung des Kindergartens im Gebäude der ehemaligen Volksschule.

1982
Feierliche Einweihung des neu erbauten Bürgersaals.

1994
"Weiperath - ein Dorf und seine Geschichte" von Alois Schommer.

1995
Feierliche Einweihung der neuen Dorfstraßen

1997
Gründung des Heimatvereins Weiperath  Vorsitzender: Herbert Schuh

1998
Wir feiern 900 Jahre Weiperath.

2000
Feierliche Eröffnung des Hunsrücker Hunsrücker Holzmuseums im Gebäude der alten Schule.

2010
Feierliche Einweihung des neu erbauten Dorfgemeinchaftshauses.

 

impressum

Folgende Ortschronik habe ich in der "Festschrift zum Musik- und Heimatfest" aus dem Jahre 1966 gefunden.

1864

Am 24. März, nachmittags um 2 Uhr, verkündete die Sturmglocke, dass Feuer im Dorfe ausgebrochen war. Alles, selbst die Schulkinder, eilte mit Löschgeräten zur Brandstätte, dem Hause des Matthias Resch. Trotz der Hilfe von den benachbarten Dörfern brannte das Haus völlig nieder.

1893

Während des ganzen Jahres herrschte das Nervenfieber in Weiperath. Etwa ein Viertel der Bewohner - etwa 75, darunter auch der Lehrer - lagen danieder. Der Krankheit fielen 10 Personen, die meist in den besten Jahren standen, zum Opfer. Bis Ostern 1894 war der Schulbesuch dehr unregelmäßig, weil oft mehr als die Hälfte der Schulkinder fehlte.

1895

Im Herbst 1895 trat der typhus im Ort auf; drei heranwachsende Jungen starben an der Krankheit. - Der Winter dieses Jahres war besonders streng. Der Schnee lag drei Monate in großer Höhe, so dass der Verkehr mit den benachbarten Orten oft wochenlang unterbrochen war.

1908

Am 5. Juli brannten die Häuser von Olk und Elsen ab, die am Ende der Dorfstraße nach Hunolstein standen. Das Feuer brach gegen 4.30 Uhr hinter dem Hause Olk aus. Die Bewohner, die von der Heuernte sehr ermüdet waren, lagen zum größten Teil im Schlafe, und somit fehlte es an der erforderlichen Hilfe.

1909

Am 27. Mai wurde die neue Pfarrkirche in Hunolstein durch den Hochw. Herrn Bischof Dr. Korum eingeweiht. Der Bischof spendete anschließend das Sakrament der Firmung.

1912

Ein lange gehegter Wunsch der Weiperather ging am 24. April in Erfüllung: In einer feierlichen Prozession wurde das Allerheiligste von der Pfarrkirche in Hunolstein in die Kapelle nach Weiperather überführt. Die Bbewohner hatten den Ort festlich geschmückt. Ein feierliches Hochamt wurde in der Kapelle gehalten, am Nachmittag kamen die Bewohner nochmals zu einer Segensandacht zusammen.

1914

Die Nachricht von der Erklärung des Kriegszustandes traf am 31. Juli zwischen 17 und 18 Uhr hier im Ort ein. Große Aufregung herrschte unter Frauen und Kindern; gelassener gaben sich die Männer, die vorerst noch nicht recht an einen Krieg glauben wollten. Mit aller Arbeit war es vorbei; gruppenweise standen Männer, Frauen und Kinder bis in die Nacht hinein auf der Dorfstraße, um die neuesten Nachrichten zu diskutieren.  - Am folgenden 1. August, einem Samstag, brachte ein Bote die Mobilmachungsorder ins Dorf und noch spät in der Nacht kam der erste Gestellungsbefehl für den Reservisten Wilhelm Paulus, der schon am folgenden Morgen in Trier erscheinen musste. - Am gleichen Tage wurde der Lehrer einberufen, desgleichen Matthias Marx, Josef Marx und Nikolaus Leuck. Am darauffolgenden Tage wurden einberufen: Matthias Eibes, Nikolaus Heen, Johann Frenzer, Matthias Petry, Franz Schmitt, Peter Geller und Jakob Steinmetz. Noch 34 Männer mussten später ihre Familien verlassen.  Die Chronik berichtet aus den Kriegsjahren vor alem von der Arbeit der Frauen und Kinder, von guten und schlechten Ernten, von Teuerungen, Brotkarten, Zwangsabschlachtungen, von materiellen und finanziellen Opfern der Bewohner

1921

Die Gemeindevertretung beschloss, sich an das Lichtstromnetz des Kreises anzuschließen. Alle Häuser erhielten elektrisches Licht, ebenso die Schule.

1923

Am 15. August feierte der Neupriester Georg Braun seine Primiz in der Pfarrkirche in Hunolstein. Weiperath hatte an diesem Feiertag Festschmuck angelegt. Am Abend brachte das Dorf dem Primizianten seine Glückwünsche dar.

1925

Eine stattliche Anzahl von Männern und Jungmännern gründen eine freiwillige Feuerwehr; Brandmeister wird Johann Zender, sein Stellvertreter Lehrer Britz. - Zwei Verlosungen und ein Preisschießen erbringen die Mittel, Uniformern, Löschgeräte und notwendige Ausrüstungsgegenstände zu beschaffen. Die Provinzial-Feuerversicherung leistet dazu einen Beitrag von 150,-- RM. Das Spritzenhaus wird in Eigenleistung erstellt. - Gleichzeitig mit der Feuerwehr wird eine Musikkapelle mit 9 Blasinstrumenten gegründet, die von Lehrer Britz ausgebildet wurde.

1926

Die von der Glockengießerei Mabilon in Saarburg gelieferten Glocken wurden am 21. Februar in der Kapelle von Herrn Pfarrer Zimberger geweiht. 
Am 19. Juli entlud sich über der Gemarkung Weiperath ein vernichtendes Unwetter. In fünf Minuten hatten dicke Hagelkörner fast die gesamte Ernte vernichtet: Das Getreide lag niedergehämmert am Boden, von den Kartoffelpflanzen standen nur noch die Strünke, die Obstbäume waren entblättert. Die meisten Fensterscheiben waren zerschlagen, Dächer wurden beschädigt. Zahlreiche Vögel und Hasen wurden erschlagen aufgefunden. Leute und Tiere, die auf dem Felde vom Unwetter überrascht wurden, zeigten faustgroße Beulen. - Eine allgemeine Verschuldung der Ortsbewohner war die Folge.

1933

Am Abend des 16. Januar brach in dem Anwesen der Witwe Hornberg ein Feuer aus, das trotz des Eingreifens der Ortsfeuerwehr und der Nachbarwehren in kurzer Zeit Scheune und Stall einäscherte. Das Übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus konnte verhindert werden.

1935

Als erste wurden die Jahrgänge 1914 und 1915 nach der Gründung der neuen Wehrmacht gemustert. Neun Mann des Ortes stellten sich am 24. Juni in Morbach zur Musterung; alle 9 wurden gezogen.

1946

Im Sommer hatten die Eheleute Johann Wirz und Maria geb. Schneider das seltene Fest der "diamantenen Hochzeit". Das ganze Dorf nahm an dem Fest der beiden alten Leute teil.

1947

Bei der Volksabstimmung über die Verfassung von Rheinland-Pfalz am 18. Mai wurden 106 Ja-Stimmen und 8 Nein-Stimmen abgegeben, die Wahlbeteiligung lag bei 77,2 Prozent.

1949

Am 1. Mai wurde im Ort ein Sportverein gegründet, der neben dem Fußballsport sich auch kulturellen Belangen widmen wollte.

1955

Während seiner Firmungsreise besuchte Bischof Dr. Matthias Wehr am 21. Mai auch Weiperath. - Im Herbst-August bis Mitte Oktober- wurde das Dorf kanalisiert.

1956

Nach Ostern begann die Firma Zettelmeyer aus Konz mit dem Ausbau der Dorfstraße; im Juni wurde die Arbeit beendet.

1957

Die Flurbereinigung brachte den Bauern des Ortes wesentliche Erleichterungen in der Feldbestellung; gegen Ende September waren die neuen Pläne da.

1958

Mitte September wurde mit dem Bau der zweiklassigen Volksschule begonnen. Die Bauarbeiten führte die Firma Schmitt & Knob durch.

1959

Am 11. Juni feierten die Eheleute Johann Schommer und Frau Maria Therese geb. Gauer das Fest der goldenen Hochzeit. - Der 17. November war für die Schuljugend wie für die gesamte Bevölkerung ein denkwürdiger Tag: Die neue Schule wurde eingeweiht und damit ihrer Bestimmung übergeben. Nach einem Gottesdienst in der Kapelle nahm Pfarrer Alois Reuber die Einsegnung des Hauses vor; eine Feier schloss sich im neuen Schulsaal an. Unter den Gästen waren anwesend: Vizepräsident Dr. Schlüter, Landrat Dr. Krämer, Amtsbürgermeister Wilbert, Regierungs-Bauassessor Remy, Ingenieur Steinmetz, Forstmeister Gassmann und Kreisoberinspektor Kauer.

1960

Am Allerseelentage wurde der neue Friedhof, mit dessen Anlage im März begonnen worden war, eingesegnet.

1962

Mit Wirkung vom 1. April 1962 erhielt die bis dahin einklassige Schule die zweite Schulstelle, da die Schülerzahl auf 58 gestiegen war. Die zweite Schulstelle wurde am 2. April mit einer Lehrerin besetzt. - Am 2. Juli begannen die Ausschachtungsarbeiten für das neue Lehrerwohnhaus, das bereits am 20. Dezember bezugsfertig wurde.

1963

Am Pfingstmontag, dem 2. Juni, gleichzeitig Kirmestag des Ortes, fand die feierliche Grundsteinlegung durch Pastor Josef Knob für die neue Kirche statt, die am Ortseingang von der Dorfbevölkerung errichtet wurde.

1964

"Selbsthilfe" war das Losungswort beim Bau der neuen Kirche; sie wurde geleistet bei den anfallenden Arbeiten, wie auch bei der Beschaffung der Gelder. - Am Fastnachtssonntag, dem 9. Februar, konnte eine große Verlosung zu Ende geführt werden, die zusammen mit einer Theateraufführung dem Kirchbau einen Nettobetrag von 6382,83 DM einbrachte.

1965

Die neuerbaute Kirche, deren Vollendung allen Bewohnern so sehr am Herzen lag, wurde am 11. Juli feierlich von Prälat Dr. Thomas (Trier) eingeweiht.

 

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