Die erste Schule wurde in Weiperath 1844/45 als "katholische Elementarschule" erbaut, nachdem die Räumlichkeiten in den verschiedenen Hirtenhäusern, die vorher als Schulräume gedient hatten, zu klein wurden. Das Gebäude bestand aus einer Eingangsdiele mit Zugang von der Straße, dem Schulsaal, einem Flur mit Ausgang nach hinten zu den Toilettenhäuschen und zwei weiteren kleinen Räumen im Erdgeschoss. Von der Diele gelangte man über eine Holztreppe auf den Dachboden und einem zusätzlichen Zimmer. Unter der Holztreppe befand sich hinter einem Holzverschlag eine Steintreppe, die in einen Gewölbekeller führte. Mit der Errichtung der neuen Schule hatte der Lehrer nun auch die Möglichkeit in der Schule und somit im Dorf zu wohnen. 1848 baute man einen Holzschuppen hinter das Haus. Das Holz wurde bis dahin in einem der Zimmer gelagert. Dieses konnte nun dem Schulsaal angegliedert werden.
Ende des Jahrhunderts mußten 65 Kinder in einem Raum von knapp 31 Quadratmeter unterrichtet werden. Deshalb wurde 1899 nach einigen Diskussionen ein neuer, knapp 46 Quadratmeter großer Schulsaal angebaut. Der neue Schulsaal war über einen Zwischentrakt zu erreichen, der einen Rundbogeneingang, vom Schulhof aus, besaß und einen Ausgang hinten zu den Toiletten. Das Dachgeschoss war nicht ausgebaut und nur über eine Luke zu erreichen. Den alten Schulsaal teilte man durch Einzug einer Wand in zwei Räume auf und nutzte ihn als größere Lehrerwohnung. 1920 erhielt der Schulsaal einen Außenputz und das Dorf das erste elektrische Licht. 1922 brannte der Holzschuppen ab. 1928 wurde für die "schulentlassene männliche Jugend" eine Fortbildungsschule eingerichtet, die an drei Abenden in der Woche abgehalten wurde. 1932 erhielt das gesamte Gebäude einen neuen Außenanstrich.
Nach dem Krieg war die Schule in einem verwahrlosten Zustand und die Lehrerwohnung nicht mehr bewohnbar. Der Schulsaal war zu klein und wurde den Anforderungen nicht mehr gerecht. Kaum ein Lehrer wollte diese Schulstelle übernehmen.
1958/59 ließ man durch eine Baufirma eine neue, zweiklassige Schule in Weiperath errichten. 1962 wurde in unmittelbarer Nähe eine Lehrerwohnung gebaut. Die Raiffeisenbank erwarb 1960 den alten Schulsaal und nutzte ihn als Büro und Lagerraum für Bedarfsgüter. Das Schulhaus wurde ebenfalls 1960 privat verkauft, doch die Verwahrlosung der Schule schritt voran.
Am 08.März 1983 stellte das Land das Haus und den Saal unter Denkmalschutz, da "die Erhaltung des Bauwerkes im öffentlichen Interesse" sei:
Die ehemalige katholische Elementarschule von Weiperath ist eine der wenigen erhaltenen einklassigen Schulen im klasszistischen Rundbogenstil der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts im Altkreis Bernkastel und deshalb von besonderer sozialgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung. 1990 wurde das Gebäude von der Gemeinde zurückerworben. In der alten Schule und dem angrenzenden Haus der Witwe Elsen hat heute das Holzmuseum seinen Platz.
Nach der großen Schulreform 1970 wurde die Weiperather Schule, die sich nun in dem Ende der 50er Jahre errichteten Gebäude befand, geschlossen. Die Schüler gehen jetzt auf die Grundschule nach Gutenthal. 1972 faßte man den Beschluß, in dem Gebäude einen Kindergarten unterzubringen.
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